Lexikon

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A

Abzugschloss Umschließt das Abzugzüngel von beiden Seiten, so dass ein unbefugtes Bedienen der Waffe unmöglich wird. Dies ist mit Schlüssel oder Zahlenkombi erhältlich.
Abzugsgewicht Derjenige Druck, der – in Gramm gemessen – nötig ist, um mittels des Abzugszüngels einen Schuss auszulösen. Die entsprechenden Abzugsgewichte der jeweiligen Waffenarten sind in der Sportordnung des DSB exakt festgelegt und sind für alle Wettbewerbe bis hin zur Deutschen Meisterschaft und auch für die Olympiade verbindlich. Dieses Abzugsgewicht wird auch “Abzugswiderstand” genannt.
Adlerauge Einschraublinse für den Korntunnel eines Gewehrs in den Dioptrienstärken 0,3 bis 0,5. Durch diese präsentiert sich der Spiegel der Gewehrscheibe leicht vergrößert und ermöglicht damit eine bessere Zielgenauigkeit. Wettkampfmäßig allerdings in der Regel nicht zugelassen.
Anhalten Das Einrichten der Waffe auf den anvisierten Zielpunkt. Das kann “Spiegel aufgesetzt” oder aber “Fleck” sein. Merke: 3 bis 6 Sekunden sollte dieses Anhalten dauern, dann gilt es, den Schuss zu lösen, damit eine Überanstrengung des Armmuskels vermieden wird. Dies würde sonst zu einem “Rühren” im Zielpunkt führen.
Anhaltepunkt Jener Teil einer Scheibe, auf den die Visierung eingestellt ist.
Anzündhütchen   werden meist nur Zündhütchen, Zündkapsel oder Zündelement genannt (engl. Primer oder Percussion cap) und dienen dem Zünden des in der Patronenhülse befindlichen Schießpulvers. Anwendung finden diese Zündhütchen bei Zentralfeuerpatronen oder Kartuschenmunition. Die Erfindung des Zündhütchens für Percussionswaffen im Jahr 1818 war übrigens ein Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung moderner Zentralfeuerpatronen.
Aufbauchung Steckengebliebene Geschosse, zu dick aufgetragenes Waffenfett und vor allem überladene oder falsche Patronen können dazu führen, dass eine Waffe “in sich” gesprengt wird. Dies kann im Patronenlager passieren, erfolgt aber auch im Lauf, der durch diese “Selbstsprengung” für die sogenannte “Laufaufbauchung” sorgt. Solche Aufbauchungen können zu lebensgefährlichen Verletzungen des Schützen sowie nebenstehender Personen führen.
Aufpilzen  Damit wird die Deformation, also pilzförmige Verformung eines Geschosses bezeichnet, welche beim Eindringen in einen festen Körper entsteht. Dieses ist –  nach Einsatzweck, beispielsweise für die Jagd  – gewollt und kann durch Beschuss eines Blocks aus Beschussseife, auch Ballistikseife genannt, nachgewiesen und überprüft werden.
Außenballistik Das ballistische Verhalten eines Geschosses vom Mündungsausgang eines Laufes bis zum Auftreffen am Ziel, wobei die “Geschossflugbahn” im Wesentlichen vom Geschossgewicht und dem Gasdruck der verwendeten Munition abhängig ist.

B

Ballistik Ob Stein, Speer, Pfeil oder Geschoss – die Flugbahn eines jeden geworfenen oder geschossenen Gegenstandes unterliegt unabdingbaren physikalischen Gesetzen, abhängig von Schwerkraft, Luftwiderstand, Geschwindigkeit und abgegebener Energie. Die wissenschaftliche Bezeichnung für den Verlauf einer Flugbahn heißt “Ballistik” und gilt als Teilbereich der Physik. Die jeweilige paraboloide Krümmung einer Flugbahn “nach unten” im Medium Luft lässt sich bei Vorliegen der entsprechenden Parameter mathematisch übrigens sehr genau berechnen.
Bar   (griech. für “schwer”) Diese Maßeinheit bezeichnet den Luftdruck, mit welchem die Kartuschen von Luftpistolen und Luftgewehren befüllt werden. 1 bar entspricht dabei dem auf der Erdoberfläche herrschenden Luftdruck oder entsprechend dem Druck einer Wassersäule von 10 Metern Höhe. Grundsätzlich gilt für Sportschützen: Kartuschen von Luftpistolen können in der Regel mit bis zu 200 bar befüllt werden, die von Luftgewehren bis zu 300 bar (siehe auch unter psi).
Berdan-Zündung  Bereits 1866 ließ sich der amerikanische Offizier Hiram Berdan dieses nach ihm benannte Zündhütchen patentieren. Bei diesem Zündsystem befindet sich im Gegensatz zur Boxerzündung der Amboss nicht im Zündhütchen, sondern in der Zündglocke der Hülse. Das Zündhütchen als solches besteht also nur aus einem einfachen, mit Zündmittel gefüllten Tombaknapf. Auch ein Unterschied zur Boxerzündung: Die Berdan-Zündung lässt sich leicht an den zwei außermittig gelegenen Zündlöchern des Zündhütchens erkennen. Für Wiederlader ist dieses System nicht empfehlenswert, da diese Zündhütchen nur schwer und nur mit Spezialwerkzeug zu entfernen sind.
Beschussseife  Diese spezielle, transparente Ballistikseife wird für Beschusstests benötigt, um ballistische Tests und Untersuchungen durchzuführen. Dabei wird auf einen definierten Beschussblock aus Ballistikseife geschossen, um verschiedene Eindringungstiefen, die jeweiligen ballistischen Bahnen und das spezielle Aufpilzen von Geschossen zu analysieren.
Blankbogen  Damit ist ein Bogen ohne Visierung oder irgendwelche “Hilfsmittel” gemeint. In der Regel werden darunter Langbögen, Jagdbögen oder entsprechend konzipierte Spezialbögen verstanden. Aber auch Recurvebögen und Compoundbögen gelten “blank geschossen”, also ohne Visierung, als Blankbögen.
Boxerzündung  Diese besteht aus einer meist vernickelten Messingkapsel in der sich der Zündsatz befindet. Dieser ist mit einer lackierten Papierscheibe überzogen und schützt so gegen Feuchtigkeitseintritt. Der Zündsatz erzeugt dann den “Initial-Zündfunken” für die Treibladung einer Zentralfeuerpatrone. Dabei wird der Zündstrahl durch ein zentrales Zündloch in der Hülse in den Pulverraum geleitet. Gerade im sportlichen Bereich dominiert die Boxerzündung, da sich das abgefeuerte Zündhütchen leicht ausstoßen lässt. Dies kommt dann den Wiederladern zugute. Als Zündsatz werden heute generell quecksilberfreie Initialsprengstoffe verwendet, da Knallquecksilber (Quecksilberfulminat) hochgiftig und zudem korrosiv ist. Übrigens: Die Boxerzündung wurde 1868 eingeführt und ist nach dem Briten Edward M. Boxer benannt (siehe auch Berdan-Zündung)!
Brünieren Unter Brünieren versteht der Büchsenmacher das Einfärben blanken, silberfarbenen Stahls hin zum schwarzmatten Farbtons. Damit wird eine Waffe reflexfrei – und erhält ihren prägnanten sattschwarzen Habitus. Dieses Brünieren geschieht im Brünierbad oder mit einer speziellen Brünierpaste, die übrigens auch das Nachbrünieren und somit das “Aufhübschen” einer gebrauchten Waffe ermöglicht.
Büchsen Gewehre mit gezogenen Läufen für Geschossmunition der verschiedensten Kaliber (siehe auch “Flinten”). Sportlich wird aus Einzellader-Gewehren die Kleinkaliber-Munition .22 lr (5,6 mm) geschossen. Die Scheiben sind dabei 50 Meter entfernt.

C

Choke Bei Flinten, also Schrotgewehren, sind die vollkommen glatten Innenläufe kurz vor der Mündung mehr oder weniger verengt. Dies führt zu einer geringeren Streuung der Schrotkugeln und damit zu einer besseren Treffsicherheit. Der Choke wird auch als Chokebohrung oder Würgebohrung bezeichnet.
Compoundbogen  (engl. compound – Verbund) Relativ klein, sehr kompakt, weittragend und selbst bis 100 Meter Entfernung nahezu absolut treffsicher, gilt der Compound als modernste Variante des Bogens. Kennzeichnend ist für diese Bogenart ein spezielles Rollensystem an den Enden der Wurfarme – Camwheels oder kurz Cams genannt – auf welchem die Sehnen des Bogens aufgerollt sind. Erfunden wurde das Compound-System 1966 in Amerika zu Zeiten des Vietnam-Krieges und wird für sportliche Zwecke bis heute ständig perfektioniert. Das Besondere: Nachdem der Compoundbogen voll gespannt ist, reduziert sich die Zugkraft um bis zu 80 oder mehr Prozent. Damit ist ein absolut sicheres und verwacklungsfreies Zielen bei voller Energieabgabe auf den Pfeil möglich. Compounds sind üblicherweise mit Spezialvisierungen ausgestattet, weitere Hilfsmittel wie Stabilisatoren sind sportlich erlaubt und werden verwendet. Auf der Deutschen Bogenmeisterschaft ist diese Bogenvariante zugelassen und findet außerordentlich viel Zuspruch.
Coubertin, Pierre Baron de, 1863 – 1937, Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit, die 1896 in Athen ihren Anfang nahmen. Dem begeisterten Pistolenschützen ist es zu verdanken, dass viele Schießsportdisziplinen bis heute auf der Olympiade vertreten sind: So etwa Biathlon, Luftpistole und Luftgewehr, sowie die Kleinkaliberdisziplinen und das Tonscheibenschießen.

D

Diabolos Munition für Luftwaffen, ausschließlich aus Blei bestehend. Sie haben einen Durchmesser von 4, 5 Millimetern (+/-) und es gibt sie in den unterschiedlichsten Varianten. Bei Sportschützen hat sich die Flachkopf-Form durchgesetzt. Herausragende Schützen achten übrigens auf die für ihre Waffe optimale “Kopfzahl”, bei vielen Luftpistolen beispielsweise 4,49 mm.
Diopter Feinjustierbare Visierungshilfe für das zielende Auge beim Gewehr anstelle der Kimme, welche hochpräzises Zielen möglich macht. Bildet zusammen mit dem Korntunnel eine Visierungseinheit. Auch mit Irisblende, Farbfiltern und mehr erweiterbar.
Double action (DA)  Bei diesem Abzugssystem, welches bei Revolvern ebenso vorkommt wie bei Pistolen, können mit der Betätigung der Abzugszunge nacheinander – und voneinander unabhängig – zwei Aktionen durchgeführt werden: Zunächst wird der Hahn oder der Schlagbolzen gespannt und eine Patrone in das Patronenlager eingeführt – bei Revolvern wird dabei die Trommel weitergedreht. Erst danach wird durch weiteres Durchziehen des Abzugs der Schuss ausgelöst. Ein vorheriges Spannen des Hahnes ist also nicht nötig, bleibt aber manuell möglich! Bei Pistolen geschieht danach die weitere Schussabgabe im Single-Action-Modus (SA), da der Hahn durch den Repetiervorgang gespannt wird (siehe auch: “Single action”).
Drall Durch den im Laufinneren erzeugten Drall wird beim Flug eines Geschosses dessen Richtungsstabilität durch Rotation um die eigene Achse bewirkt.
Duellschießen Beim Duellschießen wird mit einer Kurzwaffe, meist mit der Sportpistole, auf eine Entfernung von 25 Metern auf eine Scheibe geschossen, die sich mittels Drehautomatik nur für drei Sekunden dem Schützen präsentiert. Ansonsten ist sie dem Schützen seitlich zugewandt. Sobald sich dann die Scheibe um 90 Grad dem Schützen voll zudreht, hat dieser nur diese drei Sekunden Zeit, um den Arm zu heben, anzuvisieren und den Schuss zu lösen. Zwischen den Schüssen hat jeder Schütze sieben Sekunden Pause und in dieser Zeit den Arm in Bereitschaftshaltung abzusenken.
Dummy   (engl., Mehrz. Dummies) steht für “dem Original sehr bis soweit notwendig ähnlich”. Meist für Test- oder Versuchszwecke gebrauchte “Imitationen”. Schießsportlich oft für “Pufferpatrone” gebraucht (siehe dort).

E

Einsteckläufe dienen dazu, kleinkalibrige Patronen aus einer großkalibrigen Waffe zu verschießen. Damit kann dann etwa mit Patronen des Kalibers .22 l.r. kostengünstig trainiert werden.
Einzelladerwaffen Die “Einzellader” sind Waffen ohne Mehrschusseinrichtung, bei denen jede Patrone zur Abgabe des nächsten Schusses von Hand durch eine neue Patrone “einzeln” ersetzt werden muss.

F

Felder Die erhabenen Teile in einem gezogenen Lauf.
Fleck So wird der Mittelpunkt des Spiegels einer Scheibe bezeichnet. “Auf Fleck” geschossen wird, wenn genau dieser Mittelpunkt anvisiert wird.
Flinten Gewehre für Schrotmunition. Sportlich werden hier die Disziplinen Trap und Skeet ausgeübt, wobei auf Wurfschscheiben geschossen wird (übrigens auch Olympiadisziplinen).
Flintenlaufgeschoss  Spezielles Einzelgeschoss für Flintenmunition (engl.: slug), welches für die glatten, nicht gezogenen Läufe von Flinten konzipiert ist und in diesen an Stelle von Schrot verschossen werden kann. Das Flintenlaufgeschoss besteht in der Regel aus einem Bleizylinder mit leicht schräg verlaufenden Längsrillen, wobei das Geschoss in einem Treibkäfig gelagert ist, welcher es gegen die Treibladung abdichtet. Neben Blei sind heute aber auch verschiedenste andere Materialien – je nach Einsatzzweck – in Gebrauch. Geschossen wird jagdlich auf eine Distanz von 30 bis 50 Metern, wobei mit einem Streukreis von zirka 10 Zentimetern zu rechnen ist. Mit der hohen kinetischen Energie und einem Geschossgewicht, das erst bei Büchsen ab Kaliber .50 erreicht wird, ist bei einer relativ mäßigen Treffgenauigkeit eine überaus starke Geschosswirkung gegeben.
Fuß  (engl. foot Abk. ft – Plural feet) Anglo-amerikanisches Längenmaß. Ein Fuß misst 0,3048 Meter oder 12 Zoll. Drei Fuß ergeben dann exakt ein Yard.

G

Gasdruck Der bei der Verbrennung der Treibladung einer Patrone entstehende Druck, gemessen in “bar”.
Gewehre  Oberbegriff für Langwaffen mit mehr als 60 Zentimeter Gesamtlänge. Unterschieden wird dabei zwischen Büchsen, also Gewehren mit gezogenen Läufen für Patronenmunition, und Flinten,  also Gewehren mit glatten, nicht gezogenen Läufen für Schrotmunition und für Flintenlaufgeschosse.
Gezogener Lauf Durch ein schraubenförmig gedrehtes Profil des Laufes erhält das Geschoss seinen Drall, wodurch dieses sich nahezu gradlinig auf das Ziel zubewegt. Fast alle neueren Waffe haben vier (oder seltener sechs) Züge und ebenso viele Felder.
Grain Das Geschossgewicht von Munition wird üblicherweise in dem Maß “Englische Grains” angegeben, weil es damit in der Regel bis auf das tausendstel Gramm genau kalibriert ist. Es wird aber inzwischen auch häufiger in Gramm umgerechnet. Ein Englisches Grain (von lat. granum “das Korn”) entspricht dabei 64,8 Milligramm. Oder besser: 100 Grains = 6,48 Gramm; 10 Gramm = 154,3 Grains. Ein 9mm-Geschoss etwa kann zwischen 92 und 150 Grains aufweisen und damit zu einer jeweils völlig unterschiedlichen Ballistik führen. Mit “Grains” (grs.) kann aber auch das Füllungsgewicht einer Patrone mit Nitrocellulosepulver gemeint sein. Wichtig: Je nach Geschossgewicht und Pulverfüllung sowie der individuellen Eigenschaft einer Waffe kann sich die Außenballistik deutlich verändern. Im Klartext: Jede Waffe bedarf unbedingt einer speziell auf diese abgestimmte Munition, um die bestmögliche Zielgenauigkeit und Schussleistung zu erreichen!

H

Halbautomatische Waffen sind Waffen, bei denen durch einmalige Betätigung des Abzugzüngels jeweils nur ein Schuss abgegeben werden kann. Und die danach selbsttätig erneut schussbereit werden. Zur nächsten Abgabe eines Schusses ist dann wieder das Auslösen des Schusses durch die Betätigung des Abzuges notwendig. Beispiele hierfür sind die Selbstladepistole, der Revolver sowie das Selbstladegewehr.
Handballensicherung  Diese wird auch als Griffstücksicherung bezeichnet und befindet sich auf der Rückseite des Griffs oder Griffstücks. Die Waffe kann somit nur dann abgefeuert werden, wenn der Griff vom Schützen so fest mit der Hand umfasst wird, dass die Handballensicherung in den Griff gedrückt und damit entsichert wird. Ohne die Betätigung dieser Griffsicherung ist die Abgabe eines Schusses unmöglich. Zum eigentlichen Sicherungshebel kommt damit noch eine zusätzliche, überaus wirkungsvolle Sicherungsvorrichtung hinzu. Diese verhindert zudem absolut effizient die Schussauslösung beim Herunterfallen der Waffe.

I

Inch Anglo-amerikanisches Duodezimalmaß. 1 Inch = 25,4 Millimeter. Statt Inch wird auch “Zoll” gesagt. Also: 1 Inch = 1 Zoll.
Initialsprengstoff  wird zum Zünden des in der Patronenhülse oder in der Kartusche befindlichen Schießpulvers verwendet. Schießsportler achten heute insbesondere darauf, dass der Initialzünder – meist ein Zündhütchen – aus einem ungiftigen, quecksilberfreien Zündsatz besteht.
Innenballistik Das ballistische Verhalten eines gezündeten Geschosses innerhalb eines Laufes vom Patronenlager bis hin zur Laufmündung.
Intuitives Bogenschießen  Diese Disziplin besticht durch die hohe Kunst, mit einem “Blankbogen”, also einem “nackten” Bogen ohne Visierung oder irgendwelche Hilfsmittel – allein aufgrund von Erfahrung und viel Übung – Ziele in wechselnder Entfernung möglichst punktgenau zu treffen.
IPSC International Practical Shooting Confederation. Internationale Vereinigung von Schützen, die aus der Bewegung heraus schießen. Meist auf einem Parcours auf feste oder bewegliche Ziele.
Irisblende Diese Sehhilfe wird an der Schießbrille angebracht, um die Tiefenschärfe zu verbessern und ersetzt damit für den Pistolenschützen das Diopter. Wie bei der Kamera gilt: Je kleiner der verstellbare Blendendurchmesser, desto schärfer werden Kimme, Korn und Ziel gesehen. Für das rechte wie das linke Auge verwendbar. Irisblenden sind übrigens auch für Diopter beim Gewehr erhältlich.

J

Jacket  (engl. für Jacke / Mantel) Damit wird englischsprachig  die Ummantelung eines Geschosses bezeichnet. Beispielsweise steht auf Munitionspackungen bei Vollmantelgeschossen FMJ für Full Metall Jacket.
Joule  Die Maßeinheit Joule steht schusstechnisch für die kinetische Energie, welche ein Projektil beim Verlassen des Laufes einer Waffe aufweist. Diese Geschossenergie wird übrigens auch als Mündungsenergie bezeichnet und ist abhängig von der Patronenmunition eines Herstellers, der in dieser befindlichen, jeweiligen Treibladung sowie dem Geschossgewicht. Eine Kleinkaliberpatrone des Kalibers .22 lr beispielsweise weist bei Standardmunition je nach Treibladung eine Geschossenergie zwischen 100 und 200 Joule auf, eine 9 mm Patrone verfügt im mittleren Bereich um die 450 Joule und eine .357 Magnum Patrone in der Regel um die 700 Joule, kann aber sogar bis knapp über 1.200 Joule aufweisen. Und eine .44 Magnum Patrone bringt es an der Spitze gar auf leicht über 1.700 Joule Mündungsenergie. Doch diese Angaben können nur Richtwerte sein. Wichtig: Jeder Schießstand ist mit einem Aushang zu versehen, auf welchem die hier maximal zugelassene Geschossenergie verzeichnet ist. So sind an Luftständen maximal 7,5 Joule zugelassen, beim 25-Meter-Stand meist bis zu 1.500 Joule und beim 50-Meter-Stand maximal eine Geschossenergie, die in der Regel der hier oft ausschließlich zugelassenen Kleinkalibermunition entspricht!

K

Kaliber (Griech.) Lichte Weite von Rohren. Bei Waffen der innere Durchmesser eines Laufes, beziehungsweise der Durchmesser eines Geschosses, zum Teil bis auf den hundertstel Millimeter gemessen. Statt Millimetern wird bei Waffen und Geschossen meist das anglo-amerikanische Duodezimalmaß “Zoll” verwendet. Kaliber .22 entspricht beispielsweise 5,6 mm, Kaliber .38 etwa dem Kaliber 9 mm.
Kalibrieren Auf genaues Maß bringen. Darunter versteht man auch “eichen”.
KarabinerUrsprünglich kürzere und leichtere Militärgewehre.
Klappkorn Hiermit kann die Visierlinie erhöht oder erniedrigt werden. Das ist bei Wechsel von “Spiegel aufgesetzt” beim Präzisionsschießen zum “Fleck” beim Duellschießen von Vorteil. Dabei gilt: Hohes Korn = Präzision; niedriges Korn = Duell.
Knallquecksilber  siehe “Quecksilberfulminat”.
Kopfzahl Das auf den Innendurchmesser des Laufes einer Luftwaffe auf den hundertstel Millimeter kalibrierte Maß eines Diabolos.
Korntunnel Visierung vorne am Gewehrlauf. In diesem befindet sich das Lochkorn. Zusammen mit dem Diopter bildet der Korntunnel eine Visierungseinheit.
Kipplaufgewehre Gewehre, bei denen zum Laden und Entladen nach dem Entriegeln des Verschlusses die Läufe abgekippt werden.
Kurzwaffen Damit sind Pistolen und Revolver aller Kaliber gemeint. Die Lauflänge von Kurzwaffen darf 60 Zentimeter nicht überschreiten, sonst gelten solche Waffe als Gewehre, also als Langwaffen.

L

Langwaffen … sind Waffen deren Lauflänge 60 Zentimeter überschreitet. Der Oberbegriff dafür heißt “Gewehre”. Und wird ebenso für Büchsen mit Patronenmunition wie für Flinten mit Schrotmunition verwendet.
Laufaufbauchung  Wenn beispielsweise ein Geschoss im Lauf stecken bleibt, kann es bei einem erneuten Schuss zu einer sogenannten Laufaufbauchung kommen. Dabei wird der Lauf “bauchförmig” verdickt, ohne dass es zu einer Laufsprengung kommt. Die Waffe ist damit unbrauchbar und darf nicht mehr geschossen werden, da diese für den Schützen eine extreme Gefahrenquelle darstellt. Also: Sobald ein Geschoss im Lauf stecken bleibt, ohne dass es bereits zu einer Laufaufbauchung gekommen ist – erst wieder nach der fachgerechten Entfernung des Geschosses die Waffe benutzen. Niemals versuchen, durch einen erneuten Schuss das steckengebliebene Geschoss zu entfernen!
Laufsprengung  Dabei wird durch ein steckengebliebenes Geschoss im Lauf dieser durch den hohen Gasdruck des nachfolgenden Schusses so gesprengt, dass der Lauf geradezu “zerlegt” wird. Da dadurch Metallteile unkontrolliert durch die Luft fliegen können, ist höchste Verletzungsgefahr bis hin zur Lebensgefahr gegeben (siehe auch Laufaufbauchung).
lbs.  siehe unter “Pound”.
Lever action  siehe Unterhebelrepetierer.
Lot ( engl. a lot, eine Menge) Bezeichnet eine Produktionseinheit. Gleichbedeutende Begriffe sind das “Los”, die “Partie”, die “Charge” oder etwa die “Serie”. Gemeint damit sind Erzeugnisse, die unter absolut gleichen Bedingungen hergestellt werden. Bei Munition heißt dies, dass in der Produktion eine Einheit oder Linie gleichmäßig exakt kalibriert vom Band läuft. Die nächste Einheit kann dann schon wieder eine leicht veränderte Ballistik vorweisen. Wettkampfschützen bevorzugen deswegen Munition “aus einem Lot” und kaufen aus diesem “auf Vorrat” ein, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Aber Vorsicht: Immer erst Munition aus Einzelpackungen gründlich ausprobieren, bevor größere Posten “aus einem Lot” gekauft werden!
Luger Der Österreicher Georg Johann Luger (1849 – 1923) entwickelte um 1900 eine neuartige Pistole für das Kaliber 7,65 mm Parabellum, wobei es sich hierbei um eine Patrone mit Flaschenhalshülse handelte. Dieses “Modell 1900” verbesserte er deutlich und brachte seine Weiterentwicklung Anfang 1908 als “Pistole 08” auf den Markt. Damit führte er auch eine neue, extrastarke Patrone im Kaliber 9 mm ein, die bis heute als “9 mm Parabellum”, “9 Para”, “9 mm Luger” oder “9×19 mm” bekannt ist. Diese ist derzeit eine der weltweit am weitesten verbreiteten Patronen.

M

Magnum Eigentlich als Bezeichnung für Patronen gleichen Kalibers aber mit erhöhtem Gasdruck gedacht. Mittlerweile jedoch kennzeichnet der Begriff “Magnum” eine jeweilige Patronenart, die ausschließlich in einer dafür zugelassenen Waffe verwendet werden darf. Bei Verwendung in einer dafür nicht zugelassenen Waffe besteht die Gefahr einer Selbstzerstörung der Waffe, beispielsweise durch eine “Aufbauchung”.

O

Offene Visierung Schnörkellos wie traditionell: Besteht nur aus Kimme und Korn ohne jede weiteren optischen Visierungshilfen.
Ordonanzwaffen  Dies sind beim Militär offiziell eingeführte und nur an Soldaten als persönlicher Ausrüstungsgegenstand ausgegebene Waffen. Dazu gehören Ordonanzpistolen und -revolver sowie Ordonanzgewehre. Laut DSB-Sportordnung sind zu Wettbewerben ausschließlich Repetiergewehre zugelassen, die bis einschließlich 31. 12.1963 als Ordonanzwaffen geführt wurden. Der Nachweis der Originaltreue (!) obliegt dann den jeweiligen Schützen. Einzellader, Unterhebelrepetierer und Halbautomaten sind dabei nicht zugelassen. Die wettkampfmäßige Schießentfernung zur Scheibe beträgt übrigens 100 Meter.

P

Parabellum Diese international verbreitete Bezeichnung für die 9 mm-Patrone, auch als “9 Para” bekannt, entstand aus dem Lateinischen: “Si vis pacem para bellum”, was sinngemäß bedeutet: “Wenn Du Frieden willst, sei auf einen Krieg vorbereitet”.
Piston Zündhütchen für Percussionswaffen.
Polygonlauf  … ist ein Schusswaffenlauf mit Vieleck-Profil (griech.: Polygon). Dieses zieht sich mit seinen sehr fließend abgerundeten Ecken leicht spiralförmig durch den gesamten Lauf. Damit wird das Geschoss in eine Rotation um seine Längsachse versetzt und der dadurch entstehende Drall stabilisiert so die Flugbahn. Dieser Drall entspricht dann im Prinzip jenem, welcher in gezogenen Läufen durch Züge und Felder bewirkt wird. Allerdings ist der in Polygonläufen entstehende Drall geringer. Der Vorteil der meist sechs- oder viereckigen Polygonläufe besteht jedoch darin, dass der Gasverlust zwischen Geschoss und Lauf minimiert und dadurch eine höhere Mündungsgeschwindigkeit erreicht wird, was sich wiederum in einer höheren Treffsicherheit bemerkbar macht. Zudem ist der Verschleiß dieser Läufe geringer und sie sind pflegeleichter. Heute verfügen insbesondere einige wenige, hochwertige und entsprechend teure Kurzwaffen über einen solchen Polygonlauf.
Pound  (engl. für Pfund)  Gemeint ist damit im Bogensport das englische Pfund, welches 0,454 Kilogramm entspricht. Üblich ist diesbezüglich die Abkürzung “lb”, Plural (lbs.) – ausgesprochen “libs”. Diese geht übrigens zurück auf das lateinische “Libra” für Pfund.  Damit wird das Zuggewicht eines Bogens bezeichnet. Ein Recurvebogen mit 20 lbs. benötigt folglich 9,08 Kilogramm Zuggewicht bis zum Vollauszug der Sehne.
PSI  (engl.) Pound-force per square inch”. Also:” Pfund pro Quadratzoll / -inch” ist eine angloamerikanische, vor allem in den USA gebräuchliche Maßeinheit des Drucks und kommt einer Kraft gleich, mit der ein Pfund auf eine Fläche von 1×1 Zoll drückt. Bei dieser meist kurz als “Pounds per square inch” (psi) bezeichneten Maßeinheit entspricht 1 psi dann 0,0689 bar, also gerundet 0,07 bar. Und umgekehrt entspricht 1 bar 14,50377 psi, gerundet: 1 bar gleich 14,5 psi. Für Sportschützen ist die Maßeinheit “psi” insofern von Bedeutung, als damit auch der Druck von Luftwaffen bezeichnet sein kann. Wenn also die Kartusche einer Luftpistole einen Druck von 200 bar aufweist, würde damit in Amerika ein Druck von 2.900 psi angegeben werden.
Pufferpatrone  Patronenattrappe, welche in Kaliber, Gewicht und Aussehen der Originalmunition einer Waffe ähnlich bis identisch ist. Allerdings ohne Treibladung, Zündhütchen und Geschoss. Für das Trockentraining ist der Einsatz von Pufferpatronen durchaus sinnvoll. Denn bei Verwendung einer Pufferpatrone kann der Schlagbolzen nicht brechen, da er nicht ins Leere trifft und damit auch nicht auf den harten Stahl des Verschlusses schlägt. Dies gilt insbesondere für Randfeuerpatronen! Pufferpatronen sind übrigens für nahezu alle Kaliber erhältlich.
Pumpgun  Hierbei handelt es sich um eine Vorderschaftrepetierflinte (engl. slide-action- shotgun), also um ein Gewehr zum Verschießen von Schrot oder Flintenlaufgeschossen. Die englischsprachigen Bezeichnungen für diese Flinten lauten auch Pump-action-shotgun oder eben einfach nur “Pumpgun”. Der Spann- und Ladevorgang erfolgt ähnlich wie beim Unterhebelrepetierer, nur dass ein Schütze statt eines Ladehebels einen kolbenförmigen Vorderschaft unterhalb des Laufes vor- und zurückbewegen muss.

Quecksilberfulminat  Dieser sehr giftige und korrosive Initialsprengstoff wird seit etwa 1930 in Anzündhütchen kaum noch verwendet. Ersetzt wurde er bereits damals durch die sogenannten “Sinoxid-Sätze”, einem relativ ungiftigen Gemisch aus Tetrazen und Bleitrinitroresorcinat. Auch das ebenfalls sehr giftige Silberfulminat findet heute keine Anwendung mehr. Schießsportler und alle, die häufig mit Waffen zu tun haben, sollten unbedingt darauf achten, dass die von ihnen verwendete Munition als “Non-Tox” oder als “Quecksilberfrei” deklariert ist. Siehe auch “Knallquecksilber”.

R

Randfeuer Die Randfeuerzündung wird vor allem bei kleinkalibrigen Patronen verwendet. Diese “Randfeuerpatronen” finden im Schießsport in allen Kleinkaliberdisziplinen mit dem Kaliber .22 lr. (5,6 mm) Verwendung. Bei diesen Patronen befindet sich im Hülsenrand des Patronenbodens eine Zündmasse, die durch den Aufschlag des Schlagbolzens auf den Hülsenrand die Treibladung der Patrone zur Explosion bringt (siehe auch “Zentralfeuer”).
Rasanz Damit wird die “Gestrecktheit” der Flugbahn eines Geschosses bezeichnet. Das heißt: Je größer die Rasanz, desto geringer, also flacher, die Gekrümmtheit der Flugbahn. Eine höhere Geschossgeschwindigkeit führt folglich zu einer gestreckteren Geschossbahn, eine kleinere zu einer verstärkten Krümmung einer Flugbahn. Die bestimmenden Faktoren sind dabei: Das Geschossgewicht und die Stärke der Ladung. Und entsprechend die Erdanziehungskraft, welche ein jedes Geschoss im Verlauf seiner Flugbahn in einer paraboloiden Kurve nach unten zieht.
Recurvebogen  (engl. recurve – zurückgebogen) Auch Reflexbogen genannt. Dieser bezieht seinen Namen aufgrund der in entspannten Zustand nach vorne gebogenen Wurfarme, welche gespannt zum Schützen gebogen und somit “recurved” werden. Damit geben die Wurfarme beim Abschuss die volle Zugenergie auf den Pfeil ab. Als Recurvebogen mit hochspezialisierter Visierung, mit Stabilisatoren und Ausgleichsgewichten ist diese Bogenart die einzige, die bei den Olympischen Spielen zugelassen ist. Übrigens: Mit einem Recurvebogen wurde bislang die höchstmögliche Weite erreicht, die ein Pfeil erzielen kann – über 1.200 Meter!
Röhrenmagazin   Dabei handelt es sich um ein unter dem Lauf oder im Kolben untergebrachtes Rohr, in dem die Patronen hintereinander liegen und direkt von vorne  eingeschoben werden. Diese Magazinart findet insbesondere bei Unterhebelrepetierern Anwendung. Bei Munition mit Zentralfeuerzündung besteht allerdings die Gefahr, dass die Geschossspitzen von spitzen Projektilen das Zündhütchen zünden und es so zu einer Waffensprengung kommen kann. Deshalb werden bei Röhrenmagazinen grundsätzlich nur Randfeuerpatronen oder Zentralfeuermunition mit Rund- oder Flachkopfgeschossen verwendet.

S

Scheibe Volkstümlich Zielscheibe genannt. Diese besteht aus den äußeren Ringen, dem “Weißen”, der Ringe 1 bis 6 und dem “Spiegel”, dem “Schwarzen”, mit den Ringen 7 bis 10. Die Zehn ist dabei der absolute Mittelpunkt, der nochmals zweigeteilt ist, um Präzisionsschüsse zu bewerten. Übrigens: Früher einmal war noch die “Zwölf” als Mittelpunkt das Ziel der Begierde.
Single action (SA)  Bei diesem, auch “Direkt-Abzug” genannten Abzugssystem, führt die Betätigung des Abzugzüngels nur eine einzige Aktion aus: Der bereits vorgespannte Hahn schlägt nach vorne und löst den Schuss aus. Vor jedem Schuss muss dann der Hahn erneut gespannt werden, damit eine neue Patrone in das Patronenlager befördert wird oder aber die Trommel eines Revolvers weiter gedreht wird. Danach ist wieder der Abzug zu betätigen (siehe auch “Double action”).
Skeet Flintendisziplin wie “Trap” bei der mit Schrot auf Wurfscheiben geschossen wird (siehe auch Trap). Jedoch mit anderem Regelwerk und erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Das genaue und überaus ausführliche Reglement für Trap und Skeet ist übrigens in der Sportordnung des Deutschen Schützenbundes festgelegt und kann dort nachgelesen werden.
Speed-Shooting Schnellschießen. Typisch amerikanisch. Interessante Demonstrationen befinden sich im Internet unter www.speedshooting… Einfach mal googeln.
Spiegel Das “Schwarze” einer Scheibe (siehe dort). Bei “Fleck” wird übrigens auf den Mittelpunkt, die Zehn, angehalten, bei “Spiegel aufgesetzt” kurz unterhalb des Spiegels, um das genauere Visieren durch besseren Kontrast zu ermöglichen.
Spiegel aufgesetzt Hierbei liegt der Anhaltepunkt im Halteraum knapp unterhalb des Spiegels. Der Vorteil: Bei schlechtem Licht oder begrenztem Sehvermögen ist damit die optimale Vorgehensweise gegeben. Mit Luftpistolen und Sportpistolen wird üblicherweise “Spiegel aufgesetzt” geschossen. Bei Luft- und Sportgewehren dagegen “auf Fleck”.
Sprengstoffschein Nach § 27 Sprengstoffgesetz (SprengG) amtlich geforderte Erlaubnis als “Befähigungsschein” zum Erwerb von “Sprengstoff”. Nur diese Bescheinigung berechtigt Schießsportler zum Kauf von Nitrozellulose-, sowie Schwarz- und Böllerpulver – für Wiederlader also ein Muss. Die Teilnahme an einem staatlich anerkannten Lehrgang ist nachzuweisen, dieser endet mit einer anspruchsvollen, qualifizierten Prüfung.
Stecher Zusatzvorrichtung im Abzugssystem, welches den Abzugswiderstand auf ein Minimum reduziert, um verwacklungsfreies Schießen zu ermöglichen. Vor allem bei der Freien Pistole ist der Stecher ein Muss. Dabei ist die Schussabgabe nur im gestochenen Zustand möglich. Also: Zunächst den Stecher (meist seitlicher Hebel) betätigen, erst dann anvisieren und Schuss abgeben.
Stutzen… sind (Repetiert-)Büchsen mit verkürztem, also “gestutztem” Lauf mit einer Lauflänge von 48 bis 57 cm. Äußerlich fallen Stutzen durch ihren bis an die Laufmündung reichenden Stutzen- oder Ganzschaft auf. Genutzt werden Stutzen gerne als besonders handliche Jagdgewehre, insbesondere in unwegsamen Gelände – etwa im Gebirge -, oder aber bei der Treibjagd.

T

Take down (engl. “nimm’s runter”) dieser Begriff wird für Gewehre mit abnehmbarem Lauf verwendet.
Tombak  wird in der Waffentechnik häufig für die Herstellung von Patronenhülsen und die Ummantelung von Geschossen verwendet. Mit Tombak wird eine Messinglegierung bezeichnet, die aus Kupfer und Zink besteht, wobei der Kupferanteil – je nach Einsatzzweck – mehr als 67 % betragen sollte. Denn:  Je größer der Kupferanteil, desto härter die Legierung.
Trap Seit 1900 olympische Disziplin, bei der mit Schrot auf Wurfscheiben geschossen wird. Diese Wurfscheiben wurden übrigens früher auch Wurftauben oder Tontauben genannt. Beim Trap werden die Wurfscheiben aus einem Erdbunker in verschiedene Richtungen geschleudert und müssen von dem Schützen getroffen werden (siehe auch Skeet).
Trigger Engl. für Abzug
Trigger-Stop Kleines Schräubchen oder Stift, verhindert das unnötige Durchziehen der Abzugszunge und damit das Verwackeln der Waffe.
Trockentraining  Mit diesem werden Körperhaltung, Anschlag und Abzugsverhalten trainiert, ohne scharfe Munition zu benutzen. Hierbei kann ohne Dummies trainiert werden, sofern es sich um Waffen mit Zentralfeuermunition handelt. Bei Waffen für Randfeuerpatronen ist jedoch die Verwendung von Pufferpatronen unbedingt empfehlenswert. Für Profis ist dieses Trockentraining Teil des Gesamt-Trainings.

U

Unterhebelrepetierer  Heute sind Unterhebelrepetierer vor allem als Gewehre (engl. lever action rifle) bekannt. Bei diesen ist eine fortlaufende Schussabgabe durch einen unterhalb des Verschlusssystems befindlichen Ladehebel möglich, welcher durch eine Vor- und Zurückbewegung zunächst leere Hülsen auswirft und dann jeweils eine neue Patrone in die Patronenkammer einführt. Lever action-Gewehre sind übrigens in den verschiedensten Kalibern – von .22 lr bis .44 oder gar .44-40 WCF – erhältlich. Typisch für sie ist das röhrenförmige Magazin unterhalb des Laufes, in dem die Patronen hintereinander lagern. Der Vorteil dieser Büchsen besteht vor allem darin, dass die Waffe beim Durchladen nicht von der Schulter genommen werden muss und damit eine sehr schnelle Schussfolge ermöglicht wird ohne die Schussposition zu verändern.

V

Verschluss Damit wird jener Teil einer Waffe bezeichnet, der bei der Schussabgabe das Patronenlager nach hinten verschließt und damit dem Patronenboden als Widerlager dient.
Vollautomatische Waffen – auch als “Vollautomaten” bezeichnet –  sind Waffen, bei denen Schüsse oder ein Serienfeuer abgegeben werden, solange der Abzug durchgezogen ist und solange sich Munition im Magazin befindet. Beste Beispiele hierfür sind die Maschinenpistole sowie das Maschinengewehr. Da diese Waffen als Kriegswaffen gelten, ist es für Privatpersonen – also auch für Sportschützen – bei Strafe verboten, vollautomatische Waffen zu besitzen.
Vorderschaftrepetierer  siehe Pumpgun.

W

Waffensprengung  Eine Waffensprengung tritt ein, wenn die Treibladung der in der Waffe befindlichen Munition auf unkontrollierte Weise detoniert. Dazu kann es kommen, wenn zu stark laborierte Munition verschossen wird oder etwa andere Umstände den Gasdruck überdimensional ansteigen lassen (siehe auch Laufsprengung).
Wiederlader  sind solche Schützen, die eine bereits abgefeuerte Patrone wieder verwenden, also die leere Hülse säubern und erneut mit einem Zündhütchen, dem Treibladungspulver und einem neuen Geschoss versehen. Achtung: Zum käuflichen Erwerb des Schießpulvers muss eine umfangreiche Prüfung abgelegt werden, welche zum Erlangen eines amtlich ausgestellten “Sprengstoffscheines” nach § 27 Sprengstoffgesetz führt (siehe auch “Sprengstoffschein”).
Würgebohrung siehe Choke

Y

Yard  (Abk. yd) Dieses anglo-amerikanische Längenmaß entspricht 0,9144 Meter und damit exakt 3 Fuß oder 36 Zoll (Inches). Entsprechend beträgt 1 Meter 1,094 Yards. Schussdistanzen werden in der englischsprachigen Fachliteratur meist in Yards (yds) angegeben. Das amerikanische Schießen auf 100 Yards beispielsweise kann deshalb im Schießsport nicht wirklich mit den europäischen Schießsportbedingungen  verglichen werden.

Z

Zentralfeuer Gemeint sind damit “Zentralfeuerpatronen”. Bei solchen befindet sich inmitten des Patronenbodens ein Zündhütchen, welches als Initialzündung die Pulverladung einer Patrone zur Explosion und damit zur Entfaltung des Gasdrucks bringt. Die Zentralfeuerzündung, also das Zündhütchen, findet bei Munition ab Kaliber .32 über 9 mm Luger bis hin zu .44 Magnum und noch höher Verwendung. Dabei trifft der Schlagbolzen einer Waffe genau die Mitte des Patronenbodens, und nicht den Rand, wie bei den Randfeuerpatronen. Der Schlagbolzen muss also entsprechend auf die jeweilige Munition justiert sein (siehe auch “Randfeuer”).
Zoll 1 Zoll = 1 Inch = 25,4 Millimeter.
Züge Die Vertiefungen in der Laufinnenwand eines gezogenen Laufes, welche dem Geschoss seinen Drall geben.
Zündhütchen Hierbei handelt es sich um mittig im Patronenboden eingefügte kleine Metallzylinder, in denen sich die Zündladung als Initialzündung für die Pulverladung einer Patrone befindet. Wichtig zu wissen: Die Patronenhülse kann viele Male wiederverwendet werden. Geschoss, Pulver und Zündhütchen müssen dagegen ersetzt werden, sofern das Wiederladen von Patronen gewollt ist. Aber Achtung: Zeitgemäße Munition ist weitestgehend schadstofffrei und verwendet Zündhütchen, die sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie ohne Quecksilberbeifügung auskommen. Darauf sollten gesundheitsbewusste Schützen besonderen Wert legen.